Ein engagierter ASR-Leser hat das ZDF gefragt, warum sie nicht über die Bilderberg-Konferenz berichten.
Hier die Antwort von Gundula Gause , die recht aufschlussreiche sind. Ohne Bilder keine Berichterstattung.
Datum: Tue, 15 Jun 2010 20:41:33 +0200
Von: Gause.G@zdf.de
An: …@gmx.de
Betreff: AW: Bilderberg-KonferenzSehr geehrter Herr P…!
Ja, – wie können wir von einem solchen „Verschwörertreffen“ berichten, wenn doch die Veranstalter verschwörerisch jede Presse und natürlich jede Fernsehkamera verbannen, sich abschotten, mit Bodyguards peinlich darauf achten, dass niemand aufkreuzt, der nicht geladen ist, – und schon gar niemand, der da mit journalistischem Interesse eventuell die Verschwörung aufdecken wollte…
Die Massenmedien berichten umfassend, – an dieser Behauptung möchte ich nach über 20 Jahren Nachrichtenredaktion festhalten. Wohlwissend, dass Medien auch Realität schaffen, durch Auswahl, Formulierung, Betonung und schlicht durch das Vorhandensein von Bildmaterial. Zeitungen haben es da einfacher, da wird geschrieben, da kann man kommentieren und fachsimpeln. Fernsehen braucht jenseits des gesprochenen Wortes Bilder.
Das ZDF hat wie viele Medien nicht von der Bilderberg-Konferenz berichtet, auch aus den oben beschriebenen Schwierigkeiten.
Wie viele Verschwörungstreffen mag es weltweit geben, die hinter verschlossenen Türen tagen?
Öffentlich-rechtliche Massenmedien – und nur für die kann ich aus meiner Funktion als Nachrichtenredakteurin und Moderatorin im heute-journal sprechen – führen ihren Auftrag, für Information, Bildung und auch Unterhaltung (wobei das nicht meine Aufgabe ist) zu sorgen, aus, nach bestem Wissen und Gewissen und eben auch den Realitäten, die sich abbilden lassen, entsprechend.
Ich weiß, dass ich Ihren Ansprüchen nun nicht gerecht wurde. Aber antworten wollte ich Ihnen doch, – denn in Einem haben Sie recht: die Bilderberg-Konferenzen sind natürlich sehr spannend! Wäre zu schön, davon berichten zu können.
Mit freundlichen Grüßen,
Gundula Gause